... die inoffizielle deutsche Städte Meisterschaft für Senioren:


Der Löwenpokal


Das Münchner Team mit dem Löwenpokal in Händen von Torwart Axel Schwarz. in der unteren Reihe ganz rechts der Schütze des goldenen Tores, Patrick Bellenbaum.

 

Der Löwe kehrt heim – nach 57 Jahren

München siegt im elften Anlauf: 1:0 in Berlin / Goldenes Tor durch Bellenbaum

16.10.2017 - Die Münchner Senioren gewinnen nach einem intensiven Spiel 1:0 gegen Gastgeber und Pokalverteidiger Berlin und nehmen somit den Löwenpokal zum allerersten Mal überhaupt in seine „Heimatstadt“ mit nach München.


Mit Berlin und München trafen am 7. Oktober im 110. Spiel des Wettbewerbs zwei Mannschaften aufeinander, von denen die erste, Berlin, im Frühling in ihrem allerersten Löwen-Spiel überhaupt gleich den Pokal in Mülheim gewann, während keine andere Mannschaft bis jetzt je so erfolglos in diesem Traditionswettbewerb für Senioren-Städtemannschaften im Gesamtalter von mindestens 500 Jahren agiert hatte wie die zweite (München). Zehn Mal hatten die Bayern seit dem allerersten Löwenspiel 1960 versucht, den vom Bayerischen Hockey-Verband gestifteten Pokal zu gewinnen, und zehn Mal waren sie gescheitert.
So war eine gewisse Ernsthaftigkeit bei beiden Mannschaften schon in der Vorbereitung nicht zu leugnen. Die Berliner hatten ihre Mannschaft, im Vergleich zum Spiel in Mülheim, noch einmal um starke BHCer (darunter der 92er-Olympiasieger Andreas Keller) verstärkt. Und die Münchner traten (bis auf zwei Verletzungen) unverändert mit der Truppe an, die in der Vorwoche den Bärenpokal souverän mit 7:1 gegen Leverkusen verteidigt hatte.
Eine faire Geste gab es gleich vor dem Spiel auf der Anlage des TC Blau-Weiss – die Berliner waren damit einverstanden, etwas später zu beginnen, um den Münchnern noch etwas Vorbereitung zu ermöglichen. Die hatten zuvor nämlich mehr als neun Stunden mit dem Zug auf noch sturmgeschädigten Strecken nach Berlin gebraucht. An dieser komplizierten Anreise lag es aber nicht, dass es von Beginn an eine ziemlich einseitige Partie wurde. Die Berliner Gastgeber spielten ihre Münchner Gäste in der ersten Halbzeit regelrecht an die Wand. Sie waren schneller, besser und viel cleverer. Acht zu null Strafecken in dieser ersten Halbzeit verdeutlichen diese Überlegenheit.
Allein, die Berliner trafen das Tor nicht… Chancen - wenn auch keine darunter, die man unbedingt „machen muss“ - gab es genug. Aber entweder die Berliner spielten den letzten Pass nicht sauber genug, schossen schwach aufs Tor oder scheiterten bei den guten Schussversuchen am Ende dann immer am überragenden Torhüter der Münchner, Axel Schwarz.

Die Münchner versuchten deswegen ab Mitte der ersten Halbzeit nur noch, das 0:0 irgendwie in die Pause zu retten; was ihnen dann letztendlich auch „leicht torkelnd“ gelang. Die Pause brachte eine komplette Veränderung des Spiels. Plötzlich war es der Gast aus München, der taktisch cleverer auftrat und als Folge dessen die deutlich gefährlicheren Angriffe vortrug. Einen der ersten nutzen die Münchner dann auch in Minute 42 zur Führung. Patrick Bellenbaum war es, der am Ende eines schönen Angriffs über Uwe Ehmig und Christoph Gramann den Ball über die Linie drückte.
Danach ein absolut offenes Spiel, in dem die Münchner dem zweiten Tor oft näher waren als die Berliner dem Ausgleich. Dies änderte sich erst wieder in den letzten neun Minuten, die die Münchner auf Grund einer gelben Karte komplett in Unterzahl verbrachten. Nachdem aber auch 90 Sekunden vor Schluss die einzige Ecke der Berliner in der zweiten Halbzeit neben das Tor ging, war das Spiel eigentlich entschieden. Mit dem Schlusspfiff Jubel auf der einen und schon größere Enttäuschung auf der anderen Seite. Aber das ist das Schöne am Löwenpokal: Es dauerte keine fünf Minuten nach dem Abpfiff bzw. der Pokal-Übergabe, bis beide Mannschaften gemeinsam in eine schöne und lange dritte Halbzeit gingen.
Abschließend kann man auch nach diesem Spiel sagen, dass sich der Einsatz zweier Verbands-Schiedsrichter (Uli Heise, Olaf Finger) nach dem ersten „Test-Lauf“ im Bärenpokal eine Woche zuvor auch in diesem Spiel gelohnt hat. Es ist vielleicht nicht zu hundert Prozent im Einklang mit der langen Tradition, nach der sich beide Mannschaften immer selbst gepfiffen haben. Aber es hilft einfach doch im Spiel, gerade wenn man bedenkt, dass Mannschaften inzwischen Jahre warten müssen, bis sie wieder eine Chance auf ein Löwenpokalspiel bekommen. Das nächste findet nun im Frühling 2018 in München statt mit Oberhausen als erstem auf der (langen) Herausfordererliste.

 

Die Teams:
Berlin: Bernd Philipp, Bert Volkert, Torsten Rosner, Ben Funk, Vedran Par, Johnny Kossel, Stefan Kroeber, Holger Beck-Arnold, Oliver Krause, Andreas Keller, Uwe Gienapp, Stefan Kloos, Marian Sommer, Jan Ziechmann, Tobias Schmidt, Patrick Gebauer. Coach: Gernot Goldenbaum, Martin Cäsar
München: Axel Schwarz, Patrick Bellenbaum, Philipp Deecke, Markus Felheim, Christoph Gramann, Timo Holland, Stephan Köhler, Sven Maier, Axel Stadler, Chris Stadler, Georg Stolle, Tobias Thelen, Florian Zollner, Uwe Ehmig, Markus Dauer, Jan Aichinger. Coach: Hubertus Hörl.

» Fotoalbum (© Fabian Kühne)

 
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