Eurohockey5s Championship

Schiedsrichterin Julia Jungbluth berichtet

                Foto: Swiss Hockey

Am 05. Juli ging es für mich mit dem Zug in Richtung Schweiz. Ziel der Reise war Basel, wo die EuroHockey5s U16 Championships der Mädchen und Jungen vom 06. bis zum 09. Juli stattfanden.

Was ist Hockey5s eigentlich?

Hockey5s ist eine Kurzform des Hockeys. Wie der Name schon vermuten lässt, wird Hockey5s mit nur fünf Spieler*innen pro Team gespielt. Anders als beim traditionellen Hockey, ist das Spielfeld viel kleiner - von der Mittellinie bis zu der Grundlinie sind es nur 20 Meter. Eine weitere Besonderheit sind die Rebound-Bretter. Im Vergleich zu den Banden im Hallenhockey sind diese höher und werden auch auf den Grundlinien montiert. Mit diesen Rahmenbedingungen soll Hockey5s mehr Tore, mehr Spielzeit und eine höhere Geschwindigkeit bieten.
Die grundsätzlichen Ziele von Hockey5s sind neben der Gestaltung eines attraktiven, schnellen und intensiven Hockeyspiels, auch die niederschwellige Zugänglichkeit.

Welche Regeln gibt es?
Grundlegend basieren die Regeln von Hockey5s auf denen vom traditionellen Hockey. Allerdings gibt es einige Besonderheiten. Zum Beispiel gibt es keine Strafecken. Stattdessen gibt es eine sogenannte „Challenge“. Challenges sind vom Ablauf angelehnt an den uns bekannten Penalty, aber mit einigen Modifizierungen. Außerdem darf von überall in der gegnerischen Hälfte ein Tor erzielt werden.
Soll Hockey5s das traditionelle Hockey ersetzten?
Nein, Hockey5s soll das traditionelle Hockey nicht ersetzten. Vielmehr soll es eine Chance bieten, neue Spieler*innen und Hockeyfans zu gewinnen. Langfristig hat die FIH das Ziel, dass Hockey5s bei den Olympischen Spielen als zweite Disziplin des Hockeysports aufgenommen werden soll.

Meine Erfahrungen mit Hockey5s
Anfangs war die gedankliche Umstellung auf Hockey5s schon etwas gewöhnungsbedürftig. Auf dem Platz merkte ich allerdings schnell, dass die Regeln zwar teilweise anders sind, die Quintessenz von Hockey aber die gleiche ist.

Die Mannschaften waren ehrgeizig und zeigten spannendes und unterhaltsames Hockey. Ähnlich wie im Hallenhockey konnten Rückstände schnell gedreht werden. Die Spiele boten vor allem den technisch starken Spieler*innen eine Bühne.

Unser Schiedsrichterteam bestand aus 14 Schiedsrichter*innen, die aus acht verschiedenen Nationen kamen. Die wenigstens von uns hatten vorher schon einmal ein Hockey5s Spiel geleitet. Dementsprechend tauschten wir uns viel über die Regeln und Spielszenen aus, um einheitlich zu pfeifen. Wie auch die Mannschaften nahmen wir aus jedem Spiel neue Erfahrungen mit und konnten somit unsere Leistung kontinuierlich verbessern. Am Ende des Turniers freute ich mich besonders über meine Ansetzung für das Finalspiel der Mädchen.

Insgesamt haben mir die vier Tage Hockey5s in Basel sehr viel Spaß bereitet. Sowohl auf als auch neben dem Platz herrschte eine super Stimmung, da dies für die meisten Beteiligten die erste größere Hockey5s Veranstaltung war. Besonders positiv war der Umgang zwischen den Mannschaften und den Schiedsrichter*innen, der durch das kleinere Spielfeld und somit die Nähe zu allen Beteiligten gefördert wurde.